AGADE21 e.V. vor Ort – in Deutsch Evern

Sehr gute Aktion, sehr gutes Wetter, sehr gute Beteiligung. Das ist das erste Fazit unserer Aktion am Samstag. Unser Spaziergang ging vom Netto Parkplatz über die Holzbrücke, durch das Baugebiet “Hauskoppel” und über die Brücke “Im Tale” zum Cafè Tiergarten.

Start beim Netto-Markt

Während der Tour erläuterte Klaus Dieter Röschke den Teilnehmern die Problematik eines dritten Gleises durch Deutsch Evern und den weiteren Orten. Egal welcher Lärmschutz auch versprochen wird – die Erschütterung und der Elektrosmog werden uns massiv belasten. Und während der Bauphase werden wir über viele Monate bis Jahre keine Nacht mehr durchschlafen.

Im Cafè Tiergarten erwarteten uns schon weiter Interessierte, die an dem Spaziergang nicht teilnehmen konnten. Nachdem jeder mit Kaffee und Kuchen versorgt war startete Teil zwei.

Ich stellte den Anwesenden nochmals unsere Sicht auf das Dialogforum, den eigentlichen Auftrag des Forums und was daraus geworden ist dar.

Die Kurzform: Dieses Forum sollte Kriterien entwickeln, nach denen alle Varianten geprüft werden sollten. Von Abstimmung und festlegen auf eine Variante war keine Rede. Kriterien wurden entwickelt aber wie auch im Abschlussdokument nachzulesen, nicht in Gänze auf die Varianten angewendet.

Klar ist für uns, so wird dieses Ergebnis keine Akzeptanz in der Region haben und wie Stuttgart 21 enden. Unsere Minimalforderung ist ein Raumordnungsverfahren welches, erweitert mit den Kriterien aus Celle, alle Varianten objektiv prüft. Dann würde auch die nicht demokratische Zusammensetzung keine Rolle mehr spielen. Denn Fakt ist, die meisten Unterzeichner des Abschlussdokumentes sind entweder nicht von den Auswirkungen betroffen oder wären auch ohne Alpha E von einer Baumaßnahme betroffen, wie z.B. Rotenburg-Verden, die schon im letzten BVWP standen und als Einzelmaßnahme auch jetzt drinnen gewesen wären.

Eine Gasse auf der Trasse – die Holzbrücke in Deutsch Evern

Nun kamen unsere politischen Gäste zu Wort.

Herr Dr. Schmidt-Jortzig, der Bundestagskandidat der FDP für den Wahlkreis 37, hat schon vor der Veranstaltung klar gemacht, das ein drittes Gleis nicht die Lösung sei. Er lobte unsere konstruktive Arbeit und versprach unsere Fragen, Kritik und Bedenken mitzunehmen und Antworten einzuholen. Eine ergebnisoffene Prüfung von Alternativen sieht auch er als wichtig an.

Eckhard Pols, MdB und erneut Bundestagskandidat der CDU für den Wahlkreis 37, ist als einziger aktiver Politiker vom Beginn des Prozesses an unserer Seite und hat wieder klar gestellt: Ein drittes Gleis durch Lüneburg; Deutsch Evern und die folgenden Orte ist keine zielführende Option und aus seiner Sicht nicht machbar. Auch als die Politiker der Region aufgefordert wurden ein gemeinsames Positionspapier pro Alpha E zu unterschreiben, blieb er standhaft und hat es nicht unterzeichnet. Danke nochmals dafür.

Jetzt reicht’s!

Die Position von Herrn Pauly (DIE LINKE) und von Frau Lotze (SPD) habe ich nochmals erläutert.

Die Letze im Bunde für den Wahlkreis 37 ist Frau Dr. Julia Verlinden (GRÜNE). Ich habe Verständnis, wenn jemand in Wahlkampfzeiten nicht jeden Termin wahrnehmen kann aber nicht einmal auf eine Einladung zu reagieren, finde ich sehr traurig und es zeigt kein Bewusstsein für Bürgernähe.

Leider scheint das aber keine Ausnahme zu sein. Herr Otte CDU, Frau Lühmann SPD und Frau Schulz FDP aus dem Wahlbereich Celle-Ulezen hatten es ebenfalls nicht nötig sich überhaupt zu meden. Lediglich der Grüne Kandidat Heiko Wundram meldete sich und wir hatten ein sehr positives Gespräch. Auch das finden Sie auf der Seite.

Als nächstes kamen die anwesende Landespolitik bzw. die Kandidaten dafür zu Wort.

Der Spaziergang

Den Anfang machte Herr Dobslaw von der SPD. Quasi der Herausforderer von Jörg Hilmer. Er räumte ehrlich ein nicht alle Fakten gut genug zu kennen um eine verbindliche Aussage zu treffen und sieht die unterschiedlichen Interessen entlang der Strecke. Er nimmt unsere Kritik und unser Befürchtungen aber mit in die Meinungsbildung. Er erkennt unsere Argumentation als nachvollziehbar an und das ist erstmal positiv zu bewerten.

Unser derzeitiger Vertreter Jörg Hilmer hat im Landtag mit für die Umsetzung von Alpha E gestimmt und verteidigte seine Position. Ihm ginge es darum “einen Flächenbrand in Niedersachsen zu löschen” und das sei mit Alpha E geschafft. Keine neue Trasse durch den Landkreis Uelzen sei sein Ziel gewesen. Für 90 % sei es gut und Deutsch Evern gehört zu den 10 %. Das es in Deutsch Evern lichterloh brennt sieht er gelassen, schließlich sei es ja gar nicht klar ob das dritte Gleis technisch überhaupt gebaut werden könne.

Aus dem Bereich der Stadt Lüneburg war Herr Wiemann als Landtagskandidat der FDP da. Er verwies auf seine Kompetenz Themen ergebnisoffen wieder auf die Tagesordnung zu bringen. Dies habe er beim Thema Gorleben und bei der Brücke in Neu Darchau geschafft. Er sprach sich für eine Parteiübergreifende Suche nach einer neuen Lösung aus.

Ich danke an dieser Stelle: Ole Pröhl, der uns das Cafè Tiergarten zur Verfügung gestellt hat. Übrigens kann man das auch privat für Feiern mieten. Klaus Dieter Röschke für die federführende Organisation. Allen Unterstützern für diesen Tag. Den Küchenspendern und den Teilnehmern. Und natürlich allen Bundes- und Landtagskandidaten die sich der Diskussion gestern oder den Tagen davor gestellt haben.

Wir wünschen Ihnen für die Wahl alles Gute. Sie alle stehen für die Erhaltung der Demokratie denn nur wenn die Politiker mit den Bürgen reden werden die Bürger auch zur Wahl gehen. In diesem Sinne – bitte gehen Sie alle wählen.

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