Sehr geehrte Vereinsmitglieder,

im laufenden Jahr 2022 haben Sie auffallend wenig über unsere Vereinstätigkeiten hören bzw. lesen können. Sehen Sie es uns bitte nach, dass dieser aktuelle Newsletter durch Ihren 2. Vorsitzenden verfasst wird. Auch unser 1. Vorsitzender, Michael Hansen, bedarf einmal der Entlastung.

Die Wirrungen rund um das Thema Corona haben uns zuletzt schon die Jahreshauptversammlung in diesem Jahr auf den 13.05.2022 verschieben lassen.

Machen wir uns nichts vor liebe Vereinsmitglieder, Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Die allgemeine politische Großwetterlage rund um den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und alle damit verbundenen Auswirkungen scheinen vieles an den Rand der täglichen und in unserem Falle längerfristigen politischen Diskussionen zu drängen.

Ein Umstand, der dazu führen kann, dass das allgemeine Interesse um die hiesigen Planungen des AlphaE+ weiter in der breiten Öffentlichkeit schwindet. Erst recht, wenn man sich die jahrelangen Planungs- und Prüfungszeiten vergegenwärtigt.

Insofern erlauben Sie mir an dieser Stelle einen ersten Appell, dass Sie, gerade mit Blick auf die bevorstehende Landtagswahl, eben nicht in unserem gemeinsamen Protest und damit verbundenen politischen Forderungen nachlassen.

Daher möchte ich daran erinnern, dass Mitglieder des Landtages (MdL) wie ein Herr Jörg Hillmer (CDU) sich mit den politischen Entscheidungen brüsten, die im niedersächsischen Landtag u.a. im Lichte des Abschlussdokumentes des „Dialogforums Schiene Nord“ (2015 in Celle) in einer historisch einstimmigen Art und Weise getroffen worden seien.

Auch unser „Landesvater“, Herr Stephan Weil (SPD), brüstet sich mit dem Vorhaben nicht von der bisherigen Marschroute abzuweichen – und das trotz aller inzwischen bestätigter Zweifel, die unser Verein AgADE 21 bereits seit Anbeginn zu Felde trägt.

Dennoch ist es gerade, mit Blick auf die bevorstehende Landtagswahl am 09.Oktober 2022, wichtig inne zu halten und sich über die Stimmabgabe Gedanken zu machen.

Auf unserer jüngsten Vorstandssitzung haben wir uns darauf verständigt, die betreffenden Landtagskandidaten der Wahlkreise bzgl. der uns betreffenden Bestandsstrecke anzuschreiben, um sie zur Stellungnahme aufzufordern. Wir werden uns bemühen Sie wenigstens auszugsweise über die eingehenden Ergebnisse noch vor dem 09.10.2022 zu informieren.

Gleichzeitig wollen wir den Kandidatinnen und Kandidaten vor Augen führen, dass es Gründe für den aktuell aufflammenden Protest im Landkreis Uelzen gibt, die folgendes definitiv zu Tage fördern:

* Zum einen ist die Vorstellung und das Gedankengut im Sinne des Heiligen St. Florians nach wie vor vorherrschend.

* Emotional aufgestachelte Menschen werden dazu animiert Halbwahrheiten aufzusitzen und dabei den Blick auf die Fakten gänzlich zu vernachlässigen.

* Interessant dabei ist auch, dass die nun in und um Uelzen aktiv werdenden Protestler offenbar mit den Ergebnissen aus der Informationsreihe bzgl. AlphaE+ unter dem Titel „Gläserne Werkstatt“ nicht wirklich vertraut zu sein scheinen. Sonst müssten sie wissen, dass eine von ihnen kritisierte Trasse nicht in der Diskussion geschweige denn Planung ist. Von der Gefährdung des Uelzener Grundwassers ganz zu schweigen.

Dass auch der Ausbau der aktuellen Bestandsstrecke eine radikale Veränderung, u.U. bis hin zum Verlust des Uelzener Bahnhofsgebäudes, mit sich brächte, scheint mit Nichten in den Köpfen der Protestler bzw. im Fokus der Protestinitiatoren zu sein.

Und überhaupt, wer weiß über die vergangenen 7 Jahre hinweg denn noch, was im Abschlussdokument des Dialogforums Schiene Nord (DSN) aus Celle steht bzw. von einer Mehrheit zwar, aber keinesfalls von allen Beteiligten unterzeichnet worden ist. Es ist damit sicherlich kein Konsenspapier.

Die über allem schwebenden Vorgaben, die der Ausbau der Bahntrassen zu erreichen hat, sind, um nur zwei bedeutende Aspekte zu nennen:

* Eine Fahrzeitverkürzung gemäß des sog. Deutschlandtaktes auf 59 min. zwischen Hamburg und Hannover. D.h. zwischen min. 11 und teils 14 Minuten.

* Einhaltung des Nutzen-Kosten-Verhältnisses (NKV) auf mind. den Faktor 1. Derzeit nach den in Celle diskutierten Grundlagen nicht zu erreichen.

Mit in der Diskussion ist der im DSN-Dokument geforderte übergesetzliche Lärmschutz für die Anwohner entlang der Bahnstrecken. Aktuell gibt es hierfür nach wie vor keine gerichtsfeste bzw. gesetzliche Grundlage.

KURZ UND KNAPP

könnte ich an dieser Stelle sagen, dass alle Argumente beiderseits der Protestlager ausgetauscht sind.

Wir als Vorstand unseres Vereines AgADE 21 e.V. sind nach wie vor überzeugt, dass wir gut daran tun, an unseren Argumenten, wie sie u.a. auf unserer Internetseite www.anwohnergegenausbaude21.org und dort insbesondere unter dem Button der „Mythen“ nachzulesen sind, festzuhalten und nicht in hektische Betriebsamkeit und Hetze zu verfallen, wie sie aktuell um das neue Protestlage in Uelzen bzw. Kirch- und Westerweyhe zu erkennen sind.

Dennoch möchte ich abschließend an Sie im Namen unseres Vorstandes appellieren:

* dass Sie die gerade zuvor angesprochenen Argumente verinnerlichen und gern auch weitertragen.

* Wer Gedanken, Sorgen oder auch Fragen haben sollte, kann sich gern mit uns in Verbindung setzen, um beispielsweise diese Gedanken etc. in einen Leserbrief für die Lüneburg Landeszeitung oder Uelzener Allgemeine Zeitung zu verfassen. Schreiben Sie dazu z.B. einfach ein paar Stichworte oder Punkte auf, die Sie uns per E-Mail schicken oder rufen Sie uns gern auch „altdeutsch“ per Telefon an.

Nutzen Sie ggf. die Antwortfunktion aus Ihrem E-Mail-Programm, wenn Sie etwa unsere Erreichbarkeiten nicht wissen oder finden.

An dieser Stelle möchte mit den Worten des Liedermachers Reinhard May enden:

„Bleiben Sie wachsam“ und zwar in Richtung der zu wählenden Volksvertreter, die schließlich uns dienen sollen und unser aller Zusammenleben förderlich und zum Wohle aller gestalten sollen.

Berechtigten Bürgerprotest als „Flächenbrand“ zu titulieren, wie es MdL Hillmer bei einer Ortsbegehung hier in Deutsch Evern tat, der dann durch den besagten historisch einstimmigen Beschluss des Landtages gelöscht worden sei, ist aus Sicht des Vorstandes zumindest zweifelhaft.

Mit herzlichen Grüßen

Klaus-Dieter Röschke

2. Vorsitzender AgADE 21 e.V.