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die Bahn hat ihre Vorplanungen bezüglich der Kapazitätsausweitungen im Schienenverkehr zwischen Hamburg/Hannover und Bremen abgeschlossen. Als Ergebnis sollte eine sogenannte Vorzugsvariante ermittelt werden, die dann dem Bundesverkehrsministerium und im weiteren Verlauf den Bundestagsabgeordneten zur Abstimmung vorgelegt werden sollte.

Doch die Bahn konnte oder wollte sich nicht auf eine Vorzugsvariante festlegen (zumindest hat sie es nicht getan) sondern hat einfach den Vergleich der vier von ihr untersuchten Varianten dem Verkehrsministerium zugeschickt, ganz nach dem Motto “Sucht ihr euch mal eine Variante aus!”.

Wie der NDR am 05.01.2023 hier berichtet, hat das Verkehrsministerium den schwarzen Peter an die Bahn zurückgespielt: “Es sei die Aufgabe der DB Netz, eine wirtschaftliche Vorzugsvariante auszubilden…”

Egal, welche Variante nun den “Zuschlag” erhält, kann das Verkehrsministerium nun sagen “Die Bahn wollte es so!”

Eines sollte aber schon feststehen: Da das Verkehrsministerium explizit nach einer “wirtschaftlichen” Variante verlangt, kann das nur heißen, dass die Ausbauvarianten raus sind, denn die sind definitiv nicht wirtschaftlich. Es kann also nur auf eine der beiden A7-Varianten hinauslaufen.

Ich möchte noch ein paar Worte zum niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies loswerden. Zu der Zeit, als er schon einmal diese Position innehatte, wurde das Dialogforum Schiene Nord abgehalten und endete in diesem unsäglichen Abschlussdokument. Das Ergebnis feierte er als seinen Erfolg. Zum Beispiel hier bei Focus besteht er noch immer auf die Umsetzung von Alpha-E. Und das, obwohl die Bahn ganz offen Fakten präsentiert hat, dass der Ausbau nicht genügend Kapazitäten schafft, wirtschaftlich nicht machbar ist und schon gar nicht in den Deutschlandtakt passt. Er reitet also noch immer das tote Pferd Alpha-E. Herr Lies, das Pferd ist TOT!!!!!! Sie haben auf das falsche Pferd gesetzt und es ist keine Schande, Niederlagen einfach mal einzugestehen!

Karsten Boldt
Sonnabend, den 07.01.2023