Täglich fahren jetzt ca. 350 Züge auf 2 elektrifizierten Gleisen durch unser Dorf. Damit ist die Belastungsgrenze durch Lärm, Erschütterung, Staub und Elektrosmog für die Bewohner mehr als erreicht. Bei einem Ausbau der Strecke auf 4 Gleise würde sich die Anzahl der Züge verdoppeln.

In Deutsch Evern soll es angeblich ohne den Abriss von Gebäuden gehen. Im Kreis Uelzen sieht es dramatischer aus, da werden Häuser, in denen Menschen ihr Leben verbracht und ihre Kinder großgezogen haben, abgerissen und die Menschen werden aus ihrem sozialen Umfeld herausgerissen und umgesiedelt.

Die Bahn spricht nicht von Menschen sondern von Wohneinheiten. Aber es wären bei einem Ausbau an der Bestandsstrecke über 35.000 Wohneinheiten und somit vermutlich weit über 100.000 Menschen betroffen. Bei den verschiedenen Neubautrassen wären es zum einen deutlich weniger Betroffene (5.000 – 10.000 Wohneinheiten) und zum anderen wäre die „Betroffenheit“ nicht so groß, weil die Trassen nicht durch die Orte führen sondern deutlich daran vorbei.

Ja, das stimmt. Bei einem Ausbau der Strecke würden wir eine 6 Meter hohe Wand links und rechts von den Gleisen bekommen. Dieser Lärmschutz würde unser Dorf quasi teilen wie damals die Berliner Mauer Berlin geteilt hat. Erfahrungen aus z.B. Jelmstorf zeigen allerdings, dass die Lärmschutzwände nicht so wirken wie gewünscht. So würde für die direkten Anwohner der Lärm etwas verringert aber die Erschütterungen bleiben. Für die Bewohner, die weiter entfernt von der Strecke wohnen (z.B. Fuchsberg, um die Kirche herum ja sogar bis zum Petersberg), würde die Lärmbelastung deutlich steigen, weil die Lärmschutzwand den Lärm nicht auflöst sondern nur weiter nach hinten verteilt.

Ein Ausbau unter dem „rollenden Rad“, also wärend des Fahrbetriebes auf der Strecke, findet oft nachts statt. Die Bauphase wird sehr lange dauern und die Baukolonnen würden vor jedem Zug lautstark gewarnt werden. Für die Lärmschutzwände würden Rammen eingesetzt, die das ganze Dorf erschüttern. Die Holzbrücke müsste abgerissen werden, die Unterführung würde evtl. wegfallen. Die Autobrücke müsste evtl. auch abgerissen und neu gebaut werden. Das würde eine Verkehrsführung durch den alten Ortskern durch die (noch existierende) Unterführung, vorbei an Schule und Kindergarten bedeuten.

Weil wir keine Fachleute sind und nicht „blind“ auf andere zeigen wollen, fordern wir keine konkrete Alternativstrecke. Wir fordern die Prüfung der Notwendigkeit weiterer Gleise, die Einbeziehung von alternativen Transportmitteln wie dem Binnenschiff und eine solidarische, gleichmäßige Verteilung der Belastung.

Auf keinen Fall, denn der Flächenverbrauch bei zwei neuen Gleisen neben einer Bestandsstrecke ist größer als bei einem Neubau. Keine Strecke verläuft durch mehr Naturschutz-, Wasserschutz- und FFH-Gebiete als die Bestandsstrecke. Und weil es die Strecke schon lange gibt, hat sich links und rechts von den Gleisen ein intaktes Ökosystem etabliert. So finden Sie in den Bäumen an den Gleisen riesige Vogelnistkolonien, die bei einem Ausbau der Bestandsstrecke weichen müssten. Auch würde eine Neubaustrecke kürzer sein als die Ausbaustrecke. Bei einer 15 km kürzeren Strecke spart man, bei bei 350 Zugbewegungen am Tag, über 1.900.000 Fahrkilometer im Jahr. Das wäre dann ein ökologischer Gewinn!

Das soll im November 2015 entschieden werden. Entscheiden wird das Verkehrsministerium, das den Verkehrswegeplan erstellt. Eine wichtige Entscheidungshilfe soll das sogenannte „Dialogforum Schiene Nord“ sein, in dem sich verschiedene Gruppen über Vor- und Nachteile der einzelnen Varianten austauschen und am Ende eine Empfehlung geben. Leider ist dies kein demokratisch zusammengesetztes Gremium sondern diejenigen, die als erster „Hier!“ geschrien haben, sitzen da. Die Bürger an der Bestandsstrecke haben die Gefahr leider zu spät erkannt und haben kaum Sitze bekommen. Wohl aber die Befürworter des Ausbaus z.B. Gellersen und Barnstedt.

Die Grünen sind für den Ausbau, die SPD für ein drittes Gleis durch unser Dorf, die CDU ist gegen einen Ausbau der Bestandsstrecke.

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