Die BI Deutsch Evern 21 wurde im April 2015 gegründet und hat sich das Ziel gesetzt, den Ausbau der durch Deutsch Evern verlaufenden Eisenbahnstrecke zu verhindern.

Und die Bürgerinitiative hat sehr gute Gründe, gegen den Ausbau der Bestandsstrecke zu sein:

  • Über 126.000 Menschen sind betroffen.
    Eine Erweiterung von zwei auf drei oder sogar vier Gleise bedeutet für bis zu 55.000 Wohneinheiten eine enorme Verschlechterung der Lebensqualität. Das sind mehr als bei jeder anderen Variante!
  • Elektrosmog führt zu einem 29% höheren Krebsrisiko1.
    Mehrere Studien im Ausland weisen einen statistisch signifikanten2 Anstieg des Krebsrisikos durch Oberleitungs-Elektrosmog nach3. Kein Wunder, denn die Magnetfelder der Bahn sind mit denen von Hochspannungstrassen vergleichbar3. Für die Höhe des Krebsrisikos spielt die Entfernung zur Quelle des Magnetfeldes eine entscheidende Rolle. Beim Ausbau der Bestandsstrecke ist diese Entfernung am geringsten – das Krebsrisiko also am höchsten.
  • Erschütterungen
    Durch den Schienengüterverkehr entstehen so starke Erschütterungen, dass teilweise der Putz von den Wänden bröckelt. Es entstehen Risse an Gebäuden, die bauliche Substanz verschlechert sich zusehens, der Wert der Immobilien sinkt. Je näher sich die Gebäude an der Bahnstrecke befinden, desto stärker sind die Erschütterungen und Schäden. Ein ganz klares Plus für Stecken, die weiter von Wohngebieten entfernt liegen.
  • Naturschutz
    Bei keiner anderen Variante liegen mehr Streckenkilometer in Schutzgebieten, als beim Ausbau der Bestandsstrecke! Auch wenn man die besonders schutzwürdigen Vogelschutzgebiete und Flora Fauna Habitat-Gebiete betrachtet, ist der Bestandsstreckenausbau die schlechteste Wahl. Wer für den Naturschutz ist, ist gegen den Ausbau der Bestandsstrecke!
  • Dauer der Maßnahme
    Da die Bahn beim Ausbau der Bestandsstrecke keine Ausweichmöglichkeiten hat, müsste der Ausbau „unter dem rollenden Rad“, also während des Bahnbetriebs erfolgen. Die Fertigstellung des Ausbaus würde wesentlich länger dauern als der Neubau einer Strecke.
  • keine Verkürzung der Strecke
    Durch den Neubau einer Trasse könnte bis zu 15km Fahrstrecke gegenüber der Bestandsstrecke eingespart werden. Das hört sich zunächst nicht viel an, doch bei 350 Zugbewegungen am Tag ergibt das auf’s Jahr gerechnet über 1.900.000 km!
  • keine Ausweichmöglichkeiten
    Sollte es zu Havarien kommen (z.B. durch Sturmschäden), hat die Bahn keine Ausweichmöglichkeiten, der Bahnverkehr steht dann komplett still. Gibt es hingegen mehrere Strecken, so kann die Bahn zumindest die dringenden Transporte durchführen.

Jetzt fragen wir Sie: Können Befürworter des Ausbaus der Bestandsstrecke diese Argumente nicht verstehen? Doch! Jeder, der halbwegs geradeaus laufen kann, versteht diese Argumente. Sie wollen es aber nicht verstehen!

Deshalb müssen wir uns wehren! Es ist zu befürchten, dass der Ausbau der Bestandsstrecke ausgewählt wird, nur weil der Widerstand gegen diese Variante am geringsten ist. Wir müssen dafür sorgen, dass man unsere Argumente hört und nicht ignoriert.

1Untersuchung des Krebsforschungs-Instituts der Bristol University
2statistisch signifikant bedeutet soviel wie „ist nicht durch Zufall zu erklären“
3Elektrosmog-Report, 4. Jahrgang/Nr. 1, Januar 1998