Panikmache und Hysterie

Leserbrief in der AZ vom 17.01.2023

panische Leute im Wald

Seit Monaten verfolge ich die Artikel und Leserbriefe zu den Planungen der Deutschen Bahn bezüglich des Ausbaus der Nord-Südverbindung von Hamburg nach Hannover. Nach der Veröffentlichung der vier möglichen Variantentrassen bildete sich sehr schnell eine Bürgerinitiative in Kirch- und Westerweyhe, um gegen eine der geplanten Varianten zu protestieren. Dabei geht es unter anderem um Ortsumfahrungen von Bad Bevensen und Uelzen in Zuge eines dreigleisigen Ausbaus der gegenwärtigen Bahnstrecke.

Konkret geht es zum Beispiel um eine eventuelle Trassenführung durch den Stadtforst. Weiter pochen die Mitglieder der BI und die verantwortlichen Politiker der Stadt und des Kreises auf die Umsetzung der Beschlüsse des Dialogforums Nord aus dem Jahr 2015. Aus meiner Sicht verbreiten die erfolgten Protestaktionen, verbunden mit Aufstellen von Schildern, Demonstrationen und Resolutionen nichts anderes als Panikmache und Hysterie unter der Bevölkerung der betroffenen Ortschaften. Es ist wenig hilfreich, die Bahn zu diskreditieren.

Die Planungen der Bahn sind vergleichbar mit der Planung eines Einfamilienhauses, wenn der Bauherr einen Architekten beauftragt, ein Haus nach seinen Wünschen zu entwerfen. Vor diesem Hintergrund bezeichne ich das Verhalten der genannten Personen als verantwortungslos. Sie können auch nicht für sich in Anspruch nehmen, die Interessen der Anlieger zu vertreten.

Ich verweise auf die unterschiedlichen Beschlüsse der politischen Gremien in Lüneburg und Bad Bevensen. Realistisch betrachtet kann in Wirklichkeit keine Rede davon seine, eine Bahnstrecke durch den Stadtforst zu bauen. Man muss kein Experte sein um beurteilen zu können, dass ein dreigleisiger Ausbau der Nord-Südverbindung nicht ausreicht, um den zukünftigen Personen- und Güterverkehr zu bewältigen. Es sei denn, man verabschiedet sich von den in der Vergangenheit immer wieder propagierten politischen Vorhaben, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen. Zudem sind die von einigen Politikern geäußerten Befürchtungen vom Fernverkehr abgekoppelt zu sein wenig überzeugend.

Ich wünsche mir Politiker, die keine Ängste schüren, sondern sachlich argumentieren zu einer tragfähigen Lösung beitragen.

Heinrich Cassier

Ebstorf

Red.: Herr Cassier, vielen Dank für die Genehmigung zur Veröffentlichung Ihres Leserbriefes.

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