Statusbericht zum Zustand des bundesdeutschen Schienennetzes

Wer sich über den Zustand und auch Stand der Planungen um das Bundesverkehrsprojekt Alpha E + informieren möchte, sollte sich das Video in der Mediathek des NDR Fernsehens anschauen.

Dieser Beitrag in der Sendung Panorama 3 mit dem Titel „Deutsche Bahn – Schienennetz vor dem Kollaps“, wurde erstmals am 06. September 2022 ausgestrahlt. Der rund 13 minütige Beitrag ist auf den allgemeinen Zustand des bundesdeutschen Schienennetzes ausgerichtet und ist insofern insgesamt sehenswert. Wer sich jedoch nicht den ganzen Beitrag anschauen möchte, findet unter dem Video ein Inhaltsverzeichnis mit den entsprechenden Zeitangaben.

Interessante Inhalte mit Zeitangabe:

5:14 min Bestandsstrecke Hamburg – Hannover

6:00 min Y-Trasse und Bürgerproteste

6:45 min Aussagen zur Leistungsfähigkeit einer auf drei Gleise ausgebauten Bestandsstrecke durch Herrn Staatssekretär Michael Theurer, FDP, Deutsche Bahnbeauftragter im Bundesverkehrsministerium

7:15 min Erweiterung des ursprücnglichen Projektes „Alpha E“ auf das aktuelle „Alpha E +“

7:45 min Aussagen zur Erforderlichkeit zweier zusätzlicher Gleise zur Bestandsstrecke durch den ehemaligen Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG Herrn Ingulf Leuschel

8:44 min der aktuell niedersächsische Wirtschaftsminister Herr Dr. Althusmann zum „Alpha E +“ im Vorgriff auf die am 15.09.2022 stattgefundenen Informationsveranstaltung in der Celler Kongress Union

Newsletter August 2022

Sehr geehrte Vereinsmitglieder,

im laufenden Jahr 2022 haben Sie auffallend wenig über unsere Vereinstätigkeiten hören bzw. lesen können. Sehen Sie es uns bitte nach, dass dieser aktuelle Newsletter durch Ihren 2. Vorsitzenden verfasst wird. Auch unser 1. Vorsitzender, Michael Hansen, bedarf einmal der Entlastung.

Die Wirrungen rund um das Thema Corona haben uns zuletzt schon die Jahreshauptversammlung in diesem Jahr auf den 13.05.2022 verschieben lassen.

Machen wir uns nichts vor liebe Vereinsmitglieder, Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Die allgemeine politische Großwetterlage rund um den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und alle damit verbundenen Auswirkungen scheinen vieles an den Rand der täglichen und in unserem Falle längerfristigen politischen Diskussionen zu drängen.

Ein Umstand, der dazu führen kann, dass das allgemeine Interesse um die hiesigen Planungen des AlphaE+ weiter in der breiten Öffentlichkeit schwindet. Erst recht, wenn man sich die jahrelangen Planungs- und Prüfungszeiten vergegenwärtigt.

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Scheinheilige Resolutionen – Leserbrief in der AZ vom 21.07.2022

Heinrich Cassier ist sicher, dass ein drittes Gleis nicht ausreichen wird, um den künftigen Schienenverkehr zu bewältigen.

Zur Debatte um die Trassenpläne der Deutschen Bahn schreibt dieser Leser:

Ich verfolge seit den Ergebnissen des Dialogforums Schiene Nord die Diskussionen, die um die zukünftige Trassenführung der Deutschen Bahn geführt werden. Unmittelbar nach Abschluss des Forums wurden die Ergebnisse von fast allen Beteiligten gefeiert und im guten Sinne eine Bürgerbeteiligung hervorgehoben. Lange hat es nicht gedauert, bis sich die erste Bürgerbewegung in Deutsch Evern gegen die Ergebnisse gegründet und heftig bekämpft hat.

Dem schloss sich der damalige Oberbürgermeister der Stadt Lüneburg an. Er protestierte heftig gegen die Verwirklichung der Pläne, die im Dialogforum beschlossen wurden. Von ihm kam als Erster der Vorschlag, eine neue Bautrasse parallel der A7 zu bauen. Die Reaktion der Lokalpolitiker ließ nicht lange auf sich warten. Sie ging meistens in die Richtung, dass man bei Umsetzung des Vorschlages vom Fernverkehr abgekoppelt wäre.

Es sind inzwischen 7 Jahre seit dem Dialogforum Schiene Nord vergangen, passiert ist nichts. Der Bundestag der vergangenen Regierung hat den Deutschlandtakt verabschiedet. Er steht für einen Fahrplanbasierten Ausbau der Schieneninfrastruktur, um unser Land optimal zu vernetzen – im Personen- sowie im Güterverkehr.

Das Ziel: öfter schneller überall. Wenn darüber hinaus die Politik und Wirtschaft seit vielen Jahren das Ziel verfolgt, mehr Güterverkehr auf die Schiene zu bringen, und berücksichtigt wird, dass insbesondere der Güterverkehr in unserer Region zukünftig stark zunimmt, ist ein weiterer Ausbau der Bahnstrecken unausweichlich. Vor diesem Hintergrund betrachte ich die Diskussionen und die verabschiedeten Resolutionen des Kreistages und Stadtrates Uelzen als scheinheilig.

Man muss kein Experte sein, um beurteilen zu können, dass selbst ein drittes Gleis nicht ausreicht, um den zukünftigen Güter- und Personenverkehr zu bewältigen. Die gegenwärtigen Kapazitäten reichen schon jetzt bei weitem nicht. Der Hinweis, dass beim Ausbau Häuser abgerissen werden müssen, ist mehr als berechtigt.

Die Diskussionen sind aus meiner Sicht unglaubwürdig, weil in erster Linie emotionale und keine sachlichen Argumente vorgetragen werden. Die Diskussionen verlaufen nach dem St.-Florians-Prinzip. Besonders die Argumente des zerschneidens des Stadtwaldes Uelzen und der Gemeinde Kirch- und Westerweyhe sowie zahlreiche Ackerflächen ist scheinheilig, weil dieselben Argumente für den Ausbau der A39 gelten. Da gab es keine vergleichbaren Proteste.

Die betroffenen Orte und Landwirte fühlen sich seit Jahren von der Politik verschaukelt. Ungläubig ist auch das Argument vieler Politiker, 90 Prozent der Bevölkerung hinter sich zu haben. Wie kommen die Abgeordneten zu dieser Zahl? Ich wünsche mir eine sachliche Diskussion und eine Bahninfrastruktur, die uns nach vorne bringt und nicht rückwärts gedacht ist.

Verfasser: Heinrich Cassier

Ebstorf

Red.: Vielen Dank Herr Cassier für die Genehmigung zur Veröffentlichung

Der Nonsens vom Konsens – Leserbrief in der LZ von Michael Hansen

Immer mehr Politiker, wie Herr Althusmann oder Herr Klingbeil, starten in den Wahlkampf und propagieren den Beschluss von Celle durchzusetzen, anstatt sich mit den Fakten zu beschäftigen. Dazu sollten sich die Herrschaften das Abschlussdokument mal in Gänze durchlesen. Dabei stellt man fest, dass die Verfasser mehrfach darauf hinweisen, dass eine Machbarkeit noch geprüft werden müsse. Diese Prüfung hat nun sehr transparent durch die Bahn stattgefunden, und es ist fachlich erwiesen, dass AlphaE nicht funktioniert. Zu teuer, nicht zukunftsfähig, keine ausreichenden Kapazitäten. Weiter muss man betrachten, wer denn mehrheitlich in diesem Forum vertreten war und er nun die Lasten tragen soll.

Dabei stellt man fest, dass überwiegend Personen aus Gebieten vertreten waren, die jetzt keinerlei Baumaßnahme zu erwarten hätten, und fast nur diese haben zugestimmt. Juristisch würde ich sagen, dort sei ein Vertrag zuungunsten Dritter geschlossen worden und somit rechtswidrig. Keine Variante belastet mehr Menschen als das AlphaE. Der angebliche Bürgerwille ist faktisch nicht umsetzbar und schuld soll jetzt die böse Bahn sein.

Es ist so, als hätte man in Celle rosa Einhörner, die fliegen können, bestellt, und nun wird die Bahn verteufelt, wenn diese sagt, dass es keine fliegenden rosa Einhörner gibt. Auch der von den Alpha-Freunden beauftragte Gutachter Dr. Vieregg wurde fachlich entlarvt, denn sein angeblich fliegendes rosa Einhorn war nur ein lahmes angemaltes Pony. Natürlich möchte kein Politiker im Wahlkampf etwas sagen, was die Leute nicht hören wollen, aber Fakt ist, dass in Nord-Süd-Richtung das AlphaE nicht funktioniert.

Wer also eine Verkehrswende möchte, wer mehr Lkw von der Straße auf die Schiene haben möchte, wer eine Verbesserung des Personenverkehrs auf der Schiene möchte, braucht in dem Alpha einen Teil Neubaustrecke. Diese kann nach dem Bündelungsgebot und zur Vermeidung weiterer Zerschneidung der Natur nur an der A7 entlangführen. AlphaE ist tot und muss optimiert werden – es lebe Alpha A7.

Michael Hansen, Deutsch Evern